Planschen verboten? Wann ein Swimmingpool im Garten erlaubt ist
Der Traum vom eigenen Swimmingpool im Garten ist für viele Hausbesitzer und Mieter ein verlockendes Vorhaben. Doch bevor man mit dem Bau oder der Aufstellung eines Pools beginnt, sind einige rechtliche Aspekte zu beachten. In Deutschland gibt es klare Regelungen, die bestimmen, wann und wie ein Pool im eigenen Garten errichtet werden darf. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Punkte, die Grundstückseigentümer und Mieter kennen sollten, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
Bauliche Voraussetzungen für Pools
Die Art des Pools spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um die Genehmigung geht. Mobile Pools, die leicht auf- und abgebaut werden können, sind in der Regel genehmigungsfrei. Diese Pools können schnell aufgestellt und bei Bedarf auch wieder abgebaut werden, ohne dass das Bauamt involviert werden muss. Bei fest installierten Pools, die in den Boden eingelassen sind, sieht die rechtliche Lage jedoch anders aus.
In vielen Bundesländern ist es so, dass Pools mit einem Volumen von weniger als 100 Kubikmetern keine Baugenehmigung benötigen. Dies entspricht in etwa einem Pool von 12 x 7 Metern bei einer Wassertiefe von 1,50 Metern. Es ist jedoch ratsam, sich vor dem Bau mit dem örtlichen Bauamt in Verbindung zu setzen, um sicherzustellen, dass alle lokalen Vorschriften eingehalten werden. Ein Bauantrag kann in der Regel schnell genehmigt werden, wenn alle erforderlichen Unterlagen, wie Baupläne und Fotos, eingereicht werden.
Genehmigungen und Meldungen
Bei fest installierten Pools sind Grundstückseigentümer verpflichtet, das örtliche Bauamt zu informieren. Dies geschieht durch eine sogenannte Baumeldung. Diese Meldung ist in der Regel für einen Zeitraum von drei Jahren gültig. Nach der Fertigstellung des Pools muss zudem eine Baufertigmeldung an das Bauamt gesendet werden. Es ist auch wichtig, sich über den Bebauungsplan der Gemeinde zu informieren, da dieser spezifische Vorgaben für den Bau von Pools enthalten kann.
Regelungen für Mieter und Mehrfamilienhäuser
Für Mieter ist die Situation komplizierter. Ob ein Mieter einen Pool im Garten aufstellen darf, hängt davon ab, ob er den Garten zur alleinigen Nutzung angemietet hat. Bei einem kleinen Planschbecken ist in der Regel keine Genehmigung des Vermieters erforderlich. Bei größeren Aufstellpools muss jedoch der Vermieter zustimmen. Es ist wichtig, den Mietvertrag und die Hausordnung zu prüfen, bevor man mit dem Aufstellen eines Pools beginnt.
In Mehrfamilienhäusern, in denen der Garten von mehreren Mietern genutzt wird, darf ein Mieter nicht eigenmächtig einen Pool aufstellen. Das Aufstellen eines Pools könnte als Beeinträchtigung der Nutzung durch andere Mieter angesehen werden. Daher ist es ratsam, das Gespräch mit dem Vermieter und den Nachbarn zu suchen, um mögliche Konflikte zu vermeiden.
Verkehrssicherungspflicht
Besitzer eines Pools haben eine Verkehrssicherungspflicht. Das bedeutet, dass sie dafür verantwortlich sind, dass keine Gefahren von ihrem Pool ausgehen. Insbesondere müssen Pools so gesichert werden, dass Kinder und Haustiere nicht unbefugt Zugang haben. Eine Möglichkeit, dies zu gewährleisten, ist die Installation eines Zauns um den Pool. Alternativ sollte der Pool nach der Nutzung abgedeckt werden, um Unfälle zu vermeiden.
Entsorgung des Poolwassers
Nach der Badesaison stellt sich die Frage, wohin mit dem Poolwasser. Ist das Wasser frei von chemischen Zusätzen wie Chlor, kann es zur Bewässerung des Gartens verwendet werden. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass das Wasser nicht auf benachbarte Grundstücke fließt. Bei chlorhaltigem Wasser muss dieses in das Abwassersystem geleitet werden, jedoch nicht in die Regenwasserkanalisation. Es ist ratsam, sich über lokale Vorschriften zur Entsorgung von Poolwasser zu informieren, da in einigen Gemeinden spezielle Regelungen bestehen können.
Ruhezeiten und Lärmschutz
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Ruhezeiten, die in vielen Gemeinden festgelegt sind. Diese Zeiten gelten sowohl für das Baden im Pool als auch für die Nutzung der technischen Anlagen, wie Pumpen und Filter. In der Regel sind die Ruhezeiten von 22 Uhr bis 6 oder 7 Uhr morgens. Tagsüber können auch Ruhezeiten von 13 bis 15 Uhr gelten. Es ist wichtig, diese Zeiten einzuhalten, um Konflikte mit Nachbarn zu vermeiden.
Fazit
Der Bau eines Pools im eigenen Garten kann viel Freude bereiten, erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und die Beachtung rechtlicher Vorgaben. Grundstückseigentümer sollten sich vorab über die baulichen Voraussetzungen, Genehmigungen und Sicherheitsvorkehrungen informieren. Mieter müssen die Zustimmung ihres Vermieters einholen und die Hausordnung beachten. Letztlich ist es wichtig, respektvoll mit den Nachbarn umzugehen und die geltenden Ruhezeiten einzuhalten, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten.
Quellen: - finanzen.net - lokalmatador.de - echo24.de - merkur.de - generali.de - immobilien24.de